Im Bewusstsein der Vergänglichkeit aller Dinge, angesichts der Frage nach der Bedeutung des Lebens, des Leidens und des Todes, stellt sich jedem Menschen irgendwann die Frage: „Wer bin ich? Und was mache ich aus meinem Leben?“ Diese existenziellen Fragen sind universell und zeitlos. Egal, ob wir heute leben oder vor Jahrhunderten gelebt hätten, egal, ob wir in Indien, Tibet, Griechenland oder anderswo aufgewachsen wären – die Suche nach dem Sinn des Lebens verbindet uns alle.
Obwohl die Menschen äußerlich so unterschiedlich leben, verschiedene Sprachen sprechen und unterschiedlichen Religionen angehören, sind ihre inneren Kämpfe und Hindernisse auf dem Weg zur geistigen Reifung bemerkenswert ähnlich. Projektionen, Selbstbehauptungen, Stolz, Trägheit und Ungenauigkeit – diese uralten Herausforderungen sind heute genauso präsent wie damals. Das Uralte erweist sich als das ganz Frische!
Einige Weisheiten von Padmasambhava, einem großen buddhistischen Meister, verdienen besondere Beachtung: „Erweckt jeden Augenblick den Geist der Erleuchtung und des Mitgefühls für alle Wesen.“ Würden die Menschen dies beherzigen, dann würden sie unermüdlich für das Wohlergehen ihrer Mitmenschen und die Rettung unserer Umwelt arbeiten. Denn in der Meditation erfährt man, dass diese Umwelt in Wirklichkeit „Mitwelt“ ist. Die kontemplative Versenkung nach innen ist nicht der Gegensatz, sondern die notwendige Kehrseite der liebevoll-aktiven Tat nach außen!
Viele Menschen erkennen ihre wahre Natur nicht, die immer Eins ist. Stattdessen glauben sie, besser zu sein als ihre Mitmenschen, und sind daher ständig eifersüchtig. Diese Haltung führt zu Konsum in der Gegenwart und Angst vor der Zukunft.
Meditation und Dankbarkeit sind Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Wenn wir uns bewusst auf die kleinen Dinge des Alltags einlassen – den Regentropfen, die freundliche Geste – und dankbar sind, dann erleben wir wahre Freude. Wer in dieser Freude seine Tage gestaltet, strahlt Frieden aus. Und wer Frieden ausstrahlt, findet Frieden. Wer aber Frieden gefunden hat, stiftet Frieden.
Die Suche nach dem Sinn des Lebens und der eigene Weg zur Erleuchtung sind universelle Herausforderungen. Indem wir uns auf Mitgefühl und Dankbarkeit konzentrieren, können wir nicht nur unser eigenes Leben bereichern, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Welt um uns herum ausüben.